Nachruf

04. Dezember 2019

Otto Barmettler-Kündig

Hochdorf

Schlicht und einfach war dein Leben,
treu und fleissig deine Hand,
möge Gott dir Ruhe geben,
dort im ewigen Vaterland!


Unser Vater wurde am 29. Januar 1929 im Oberbreitli in Buochs NW geboren. Seine Eltern Josef Maria und Marie Anna Barmettler-Mathis hatten viel Freude am Stammhalter. 1930 kam dann noch Anna Marie und 1933 Martha Hedwig dazu und die Familie war komplett. Die Familie zog im Jahr 1933 weg von Buochs in die Moosschür nach Hellbühl, wo sein Vater eine Schweinescheune betrieb. In der Schule war Rechnen sein liebstes Fach, er hat in späteren Jahren uns Kindern viel vorge­rechnet.


Die Jugendzeit war einfach und schön. Als er etwas älter war, brauchte der Vater seine Hilfe. Nach der obligatorischen Schulzeit kam er in die Lehre als Käser. Verschiedene Stellen führten ihn nach Hüswil, Arth und Neudorf. 1937-1953 wohnten sie in der Mett­len in Malters. In den Wintermonaten November 1949-1950 (März) und November 1952-1953 absolvierte er die Molkereischule in Sursee. 1954, ein Jahr später, ging er an die Meisterprüfung als Sbrinzkäser. Im Jahre 1953 übernahmen Otto und sein Vater die Käserei Wyden in Oberrüti AG. Die Zeit verging und er bildete in dieser Zeit in Oberrüti 20 Lehrlinge aus und übergab somit sein Fachwissen als Käser weiter.


Zurück nach Arth, wo er einst in Stellung war, lernte er Maria Kündig vom Schönenberg ZH kennen und lieben. Am 18. April 1955 läuteten in der Pfarrkirche heilige Familie Schönenberg die Hochzeitsglocken. 5 Kindern schenkten sie das Leben: 1957 Margrith, 1959 Rosmarie, 1960 Otto, 1964 Thomas, 1966 Andreas. Viel Zeit verbrachte er mit uns trotz Geschäft.


Ein harter Schicksalsschlag ereilte ihn 1964, als sein Vater im Alter von nur 65 Jahren nach einem Unfall für immer die Augen schloss und nur gute drei Jahre später seine Mutter nach einem Hirnschlag zu Grabe getragen wurde. 1969 musste er aus gesundheitlichen Gründen die Käserei und Schweinescheune aufgeben. Er kaufte einen Hausteil in Hochdorf. Von 1970–1994 arbeitete er in der schweizerischen Milchgesellschaft, dann wurde er pensioniert.


1977 wurde er das erste Mal Grossvater von André und es folgten noch Daniel 1980, Mario 1984, Marco 1988, Sandro 1990, Livia 1999 und Noel 2001. Stolz war er auf seine Grosskinder. Auch durfte er dreimal Urgrossvater werden bei Svenja 2005 und Silvan 2007, später kam dann noch die kleine Mila 2018 dazu.


Lange Zeit war Ferien ein Fremdwort für ihn, später waren es ein paar Carreisen mit Albisser Reisen Unterägeri ins schöne Land Tirol, und später mit dem Privatauto zu Alfred nach Gerlos im Zillertal. 2003 übergab er den Hausteil seinem Sohn Andreas und sie zogen in eine 4½-Zimmer-Wohnung im Brunnemösliquartier. Wandern im Wald oder sonst wohin, Ausflug auf den Horben und Gartenarbeit mit Mami zusammen liebte er über alles.


Er liebte seine Grosskinder und Urgrosskinder sehr und ging mit ihnen gerne irgendwo hin, machte spontane Ausflüge oder Spaziergänge und diskutierte mit ihnen über alles. Am 21. April 2016 stürzte seine Frau Maria schwer und ist seither auf den Rollstuhl angewiesen. Tapfer und bewundernswert trug er diesen Schicksalsschlag. Am 16. September 2017 starb seine Schwester Marie in Stans NW, wo er immer noch guten Kontakt pflegte. Nur zwei Tage später starb Angelika, die Tochter der anderen Schwester Martha mit nur 52 Jahren.


Am 29. Januar 2019 durfte er im Kreise seiner liebsten Familie den hohen 90. Geburtstag feiern und niemand glaubte daran, dass wir nur fast drei Wochen später von ihm Abschied nehmen müssen.


In den frühen Morgenstunden des 17. Februar 2019 beklagte er sich über Unwohlsein und nur wenige Stunden später durfte er im Kreise seiner liebsten Familie friedlich einschlafen. Lieber Vater, ruhe in Frieden, wir werden dich immer lieben und in unseren Herzen weitertragen.

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