Sechzig Kerzen für den Frieden

Der Pastoralraum Oberseetal schloss sich der Aktion der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) an und lud am Freitag in die Pfarrkirche zum Friedensgebet.

Werner Rolli

In Zeiten wie diesen könnte selbst eine Friedenstaube zum Falken werden. An diesem Freitagabend aber ruft niemand nach Vergeltung. Ein Jahr nach dem völkerrechtswidrigen Überfall der russischen Truppen auf die Ukraine trafen sich in der Pfarrkirche Eschenbach rund 60 Personen zum Friedensgebet. Geleitet wurde der Gedenkgottesdienst von Pastoralraumleiter Stefan Küttel. Organisiert wurde das Friedensgebet vom Pastoralraum Oberseetal, Mitwirkende waren unter anderen Natalia Zaiet, Olena Sergegieieva, Judith Monticelli (Koordinatorin Freiwilligenarbeit), Barbara Togni (Sekretariat) und Benno Büeler (Begleitgruppe Deutsch­unterricht).

Der Wunsch nach Frieden war spürbar, wie auch Dankbarkeit vieler Ukrainerinnen und Ukrainer, die im Luzerner Seetal Aufnahme und im Pastoralraum Oberseetal eine spirituelle Heimat gefunden haben. So sagte etwa Natalia, wie beeindruckt sie sei von der Hilfsbereitschaft der Eschenbacher Bevölkerung: «So viele Menschen mit gros-sen Herzen. Solche grenzenlose Hilfe haben wir erhalten. Dies ist in der Tat ein Wunder des Schöpfers».

Und dennoch sei dieser Krieg beängstigend, aber: «Noch beängstigender ist, dass sich unsere Familien daran gewöhnen, damit zu leben».

Getragen von der Gemeinschaft

Gebete und Lieder wurden abwechselnd in ukrainischer und deutscher Sprache vorgetragen. Das Duo Andy und Esther Huwiler gab dem Anlass einen musikalischen Rahmen. Viele Anwesende ergriffen die Gelegenheit, ihre Gedanken und ihre Hoffnung auf baldigen Frieden zu äussern. Es habe ihn beeindruckt, wie viele Menschen den Weg in die Pfarrkirche gefunden hätten, sagte Stefan Küttel und freute sich auch an den vielen Wortmeldungen aus der Mitte der Gemeinschaft. Er habe sich an diesem Abend getragen gefühlt.

Friede könne nicht vernichtet werden, Unfriede schon, hat Niklaus von der Flüe einst geschrieben. Die Kinder mochten an diesem Abend ein wenig Frieden gefunden haben – sie tanzten selbstvergessen Ringelreihen. Am Ende des Gottesdienstes brannten 60 Kerzen.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.