"Probiere meine Vergangenheit zu nutzen"

Lior Etter, heute Montag halten Sie im Pfarreiheim Hitzkirch einen Vortrag. Was dürfen die Besucher erwarten?

Es wird ein Vortrag über Wasser für Wasser WfW. Auf meinen Hintergrund und die Entstehungsgeschichte von WfW werde ich bei diesem Heimspiel auch eingehen. Anschliessend gibts ein Apéro und einen lockeren Ausstausch.

Jonathan Furrer

Heimspiel ist das Stichwort, Sie erlangten 2010 Bekanntheit als Fussball-Profi beim FC Luzern. Sie gaben Ihren Bubentraum aber nach 20 Einsätzen auf und brachen Ihre Karriere ab. Sie begründeten diesen Schritt unter anderem mit der Oberflächlichkeit der Fussballwelt. Diese Aussage hat für viel Aufsehen gesorgt ...

Ja, das war so. Aber es war auch irgendwie eine Mediengeschichte, die aufgebauscht wurde. Ich habe mich nie als Antipode zur Fussballwelt gesehen. Ich habe auch nie etwas gemacht, nur um anders zu sein. Beispielsweise fuhr ich mit dem Velo statt mit dem Auto zum Training, einfach weil ich so nah wohnte. Oder ich las, und lese immer noch, ein Buch, weil ich das gerne tue und nicht, um irgendwas zu beweisen.

In diesem Moment tritt die Servicekraft an den Tisch und bringt Lior Etter das bestellte Leitungswasser. Dabei erklärt sie ihm das System von WfW, worauf Etter sie freundlich mit den Worten «Ich weiss, ich bin der Co-Gründer dieser Organisation» unterbricht. Es folgt allgemeines Gelächter.

Auch heute noch werden Sie fast in jedem Zeitungsartikel als Ex-Profi bezeichnet. Das Etikett scheinen Sie nicht los zu werden. Nervt das? Oder hilft es eher?

Sagen wir so: Ich probiere es zu nutzen.

* Lior Etter (27) ist zusammen mit seinem Bruder Morris Mitgründer des Hilfswerkes Wasser für Wasser. Er ist in Altwis und Hochdorf aufgewachsen und lebt heute in Luzern. Am Montag hält er einen Vortrag im Pfarreiheim Hitzkirch (19.30 Uhr). Der Eintritt ist frei, Kollekte zugunsten Wasser für Wasser.

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