Nachruf

06. Juni 2018

Walter Stirnimann-Schnider

Hochdorf

Unser lieber Gross­vater ist uns vorausgegangen und wir müssen uns heute schweren Herzens von ihm verabschieden. Wir blicken zurück auf einen herzensguten, bescheidenen Mann, welcher im Alter von 84½ Jahren von uns ging. Walter Stirnimann-Schnider wurde am 16. November 1933 den Eltern Fridolin und Hedwig Stirnimann in Adligenswil als achtes Kind geboren. Mit vielen Geschwistern wuchs er in einer Grossfamilie auf. Die Schulen besuchte er in Küssnacht und Kriens. Als Bauernsohn blieb er einige Zeit der Scholle treu. Im Jahr 1953, mit 20 Jahren, absolvierte unser Grossvater die Infanterie-RS. Die folgenden WK waren für ihn eine schöne Abwechslung und er erlebte mit seinen Dienstkollegen viele gemütliche Stunden. Dann besuchte er die Handelsschule in Luzern. So fand er später seinen Arbeitsplatz in der Walzmühle in Wolhusen.

Am 28. April 1962 läuteten in der Kapelle Gormund die Glocken zur Hochzeit unserer geliebten Grosseltern. Leider wurde dieser Tag durch den Tod des Vaters meiner Grossmutter getrübt.

Dem Ehepaar wurden sechs Kinder geschenkt. Bedauerlicherweise starb das erste Kind mit nur sieben Wochen. Eine grosse Freude war es für unseren Grossvater, als er mit seiner geliebten Familie in sein neues Eigenheim einziehen durfte und selbständig wurde. In seiner kargen Freizeit sang er gerne im Männerchor. Er liebte den Gesang und mit seinem heiteren Gemüt fiel es ihm leicht, gesellige Stunden zu verbringen. Er war ein Mensch, mit dem man gerne Zeit verbrachte und so konnte es vorkommen, dass er hie und da ein wenig länger sitzen blieb.

Er war ein fürsorglicher Vater und grossartiger Familienmensch. Mit seinen Kindern unternahm er oft allerlei. Für seine Familie war er stets ein sicherer Fels und dafür sind wir ihm grossen Dank schuldig.

Für seine Grosskinder, Melanie und Patricia, war er ein herzlicher und liebevoller Grossvater. Mit viel Hingabe kümmerte er sich um uns. Er ist der geduldige Held meiner Kindheit, der mir so oft ich es wollte die Geschichte vom Schneewittchen erzählte. Er lehrte mich die Namen der Berge, zeigte mir die Freude zur Natur und die Liebe zu den Tieren.

Walter Stirnimann war in seinem Wesen bescheiden. In seinem Herzen und in seinem Geist war er aber unglaublich reich. Er liebte die Natur und hatte ein grosses Herz für die Menschen und Tiere. In den Bergen fühlte er sich wohl und bei Wanderungen blühte sein Herz auf.

Als er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte, war er das erste Mal am Meer und es verwundert wenig, dass er auch das Meer sofort in sein Herz schloss.

Gerne besuchte er die Wallfahrtsorte Lourdes und Fatima. Eine grosse Abwechslung war für ihn auch die Amerikareise mit seinem lieben Nachbarn.

Leider erkrankte unser Grossvater vor längerer Zeit an einer unheilbaren Krankheit, die er mit grosser Geduld ertrug. Nun ist er befreit von seinem Leiden und der Herr möge ihm die ewige Ruhe schenken. Meine Grosseltern teilten während 56 Jahren Ehe Freud und Leid.

Mit grosser Aufopferung kümmerte sich meine Grossmutter bis zuletzt um meinen Grossvater. Trotz der körperlichen Schwächen konnte er so einen angenehmen Lebensabend haben. Die Dankbarkeit, welche er dafür immer zeigte, war für mich jedes Mal herzerwärmend.

Im Namen der ganzen Familie möchte ich mich bei dir, liebe Grossmutter, für alles bedanken, was du für unseren lieben Grossvater getan hast. Wir trauern um einen liebevollen Menschen.

Und wir sprechen über ihn, in der Gewissheit, dass er niemals in Vergessenheit gerate.